Pistaziensommer

Das Nachtgelächter aus fremden Gärten läutet den Pistaziensommer ein. Leben. Das Herz und die Seele atmen auf. Licht und Wärme tanken, die Haut riecht nach Sonne und Meersalz. Alles ist farbensatt und duftschwanger und lebt.

Das Gesicht wendet sich der Sonne zu. Die Haare werden ganz hell und wehen im Wind oder treiben im Wasser. Die Hände sammeln Kräuter und Beeren und Blumen, manchmal Muscheln. Oder sie hängen faul aus der Hängematte. Barfuß durch kurzes Gras gehen. Füße, die Halme spüren und darunter die warme, trockene Erde. Erdbeersaft sammelt sich auf der Zunge, mogelt sich in Mundwinkel. Eis tropft aus der Waffel.

Es wird gefühlt nie dunkel, nur die Vögel sagen „Guten Morgen“ oder „Gute Nacht“. Lange draußen bleiben, bis die Luft sich kühl auf die Arme legt. Kerzenschein, vielleicht ein Feuer. Sternegucken. Geschichten, die nur in der blauen Stunde erzählt werden.

Wild.Frei.

Entstanden bei einem der wunderbaren Online-Schreibworkshops von Marion und ihrer Werkstatt Freude. Mit Wortgeschenken von Ulrike und Marion – danke dafür, ihr wisst welche 😉